Trier/Berlin. Heute wurden die Ausbaugesetze zum Bundesverkehrswegeplan 2030 im Deutschen Bundestag beschlossen. In dem Plan ist auch die Westumfahrung Trier (Moselaufstieg) enthalten. Die Trierer SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Katarina Barley hat weiterhin Zweifel an dem Kosten-Nutzen-Verhältnis des Projekts.
Im Bundesverkehrswegeplan 2003 wurde der Moselaufstieg mit 5.000 Fahrzeugen am Tag und Kosten von 44 Millionen Euro bewertet. Aufgrund des geringen Nutzen-Kosten-Verhältnisses von 1,3 wurde die Maßnahme 2003 nicht in den vordringlichen Bedarf eingestuft.
Derselben Maßnahme wird im neuen Bundesverkehrswegeplan eine Verkehrsbelastung von 13.000 Kfz/24h bei Kosten von 60 Millionen Euro prognostiziert. In einer neuen Berechnungsmethode stieg das Nutzen-Kosten-Verhältnis plötzlich auf 11,0.
Der Moselaufstieg wurde nicht vom Land Rheinland-Pfalz zum Bundesverkehrswegeplan angemeldet. Dass das Projekt trotz der umstrittenen Entlastung für die Region in den vordringlichen Bedarf aufgenommen wurde, ist ein bemerkenswerter Vorgang.
„Ich schätze, dass die Realisierung des Projekts deutlich mehr als die veranschlagten 60 Millionen Euro kosten wird. In den Beratungen haben mich die mir zur Verfügung gestellten Berechnungsgrundlagen nicht überzeugt. Deshalb bezweifle ich, dass der tatsächliche Nutzen des Moselaufstiegs im Verhältnis zu den Kosten in den vergangenen 13 Jahren so exorbitant gestiegen ist“ erklärt Katarina Barley.
Sollte der Moselaufstieg zeitnah umgesetzt werden, müssen die Ortsumgehungen für Trier-Zewen und Igel gleichzeitig gebaut werden, um für Entlastung der Orte sorgen.