06502 / 9369950 kontakt@katarina-barley.de

…eine Generalsekretärin?

Am 11. Dezember 2015 hat mich der SPD-Bundesparteitag in Berlin mit einem Ergebnis von rund 93 Prozent zur Generalsekretärin gewählt. Nicht erst seit meiner Wahl, sondern bereits seit meiner Nominierung haben mich viele Glückwünsche, aber auch Fragen erreicht. Von Personen, die nicht Mitglied der SPD oder einer anderen Partei sind, kam dabei auch immer wieder die Frage: Was macht überhaupt eine Generalsekretärin?

Das ist eine berechtigte Frage, denn das Arbeitsfeld einer Generalsekretärin ist für Außenstehende nicht ganz so einfach zu überblicken. Als Generalsekretärin bin ich Mitglied des SPD-Parteivorstandes. Im Statut der SPD heißt es zu den Aufgaben der Generalsekretärin:

„Der Generalsekretär oder die Generalsekretärin führt die politischen Geschäfte der Partei im Einvernehmen mit dem/der Vorsitzenden und dem Parteivorstand auf der Grundlage der Beschlüsse der Partei. Der Generalsekretär oder die Generalsekretärin koordiniert die Parteiarbeit, leitet die Parteizentrale und ist für die Vorbereitung und Durchführung der Bundestagswahlkämpfe zuständig. Der Generalsekretär oder die Generalsekretärin bestellt im Einvernehmen mit dem Parteivorstand den Bundesgeschäftsführer/die Bundesgeschäftsführerin.“

Die Generalsekretärin hält in der Parteiarbeit also die Fäden zusammen. Gemeinsam mit den hauptamtlichen Mitarbeitern der Partei bin ich Ansprechpartnerin für die vielen ehrenamtlichen Parteimitglieder, die auf allen Ebenen in ihrer Freizeit mit viel Herzblut die Werte der Sozialdemokratie vertreten und praktische Politik machen. Meine Aufgabe ist es zum Beispiel, mit ihnen gemeinsam zu überlegen, wie wir die ehrenamtliche Arbeit erleichtern können und mehr Menschen für das Engagement in der SPD gewinnen können. In der Parteizentrale gibt es bereits viele gute Ideen und Konzepte, wie sich die Arbeit der großen Volkspartei für noch mehr Menschen attraktiver gestalten lässt. Dazu gehört zum Beispiel eine größere Offenheit für Projektarbeiten, an denen auch Nichtmitglieder mitwirken können.

Neben der Arbeit im Maschinenraum der Partei muss die Generalsekretärin auch auf der Bühne aktiv sein. Und die Funktionsbezeichnung „Generalsekrektärin“ sagt schon einiges aus. Was nach militärischen Ehren klingt, muss auch mit Attacke zu tun haben. Stimmt. Die Generalsekretärin muss der Partei in der Öffentlichkeit Profil verschaffen. Dazu gehört, die Beschlüsse der Partei pointiert zu vertreten und die Unterschiede zur politischen Konkurrenz deutlich werden zu lassen. Allzu häufig geht aus meiner Sicht heute die Attacke aber mit plumpen Haudrauf einher. Das muss zwar mal sein und kann vor allem im Wahlkampf auch öfter vorkommen, wird für meine Arbeit als Generalsekretärin nicht der Grundmodus sein. Grundsätzlich denke ich, dass Politikerinnen und Politiker mehr erklären müssen, wieso sie eine bestimmte Politik verfolgen. Je komplizierter heutige Sachverhalte zum Beispiel in der Europapolitik sind, umso besser und umso verständlicher müssen die Erläuterungen und Argumente sein, auf die wir unsere Entscheidungen stützen. Dabei geht es mir nicht darum, etwas künstlich zu vereinfachen. Jeden gehen politische Entscheidungen etwas an.

Als Generalsekretärin werde ich meinen Beitrag im Dialog mit den Menschen leisten. Dafür hat mich der Bundesparteitag gewählt und diese Aufgabe nehme ich sehr ernst.