Herzlichen Glückwunsch zu Deiner Wahl in den Deutschen Bundestag! Was hat Dich dazu motiviert, für dieses Mandat zu kandidieren?
In meinen Leben hat es mir schon immer Freude bereitet zu gestalten und als Unternehmerin bin ich es gewohnt mit anzupacken und Probleme zu lösen. Ich hatte das Gefühl, dass wir in Deutschland die Zukunftsthemen nicht wirklich angehen. Von Digitalisierung bis Bürokratieabbau und natürlich auch bei der immer noch nicht vorhandenen Chancengerechtigkeit. Als die SPD Trier und Trier-Saarburg einen offenen Bewerbungsprozess für Deine Nachfolgesuche gestartet hat, war das für mich der Anstoß mich einzubringen. Denn wenn ich mich politisch engagiere, dann für meine Heimat und so führte eins zum anderen.
Seit der Wahlnacht am 26. September und Deinem erfolgreichen Einzug mit Direktmandat in den Deutschen Bundestag hat sich persönlich vieles für Dich verändert. Wie war Dein Start als Bundestagsabgeordnete in Berlin?
Für mich als Quereinsteigerin ein wirklich sehr besonderer Start, direkt unser zukünftiges Regierungsprogramm mitzuverhandeln. Ich habe meine unternehmerische Perspektive eingebracht und freue mich, über ein starkes Kapitel und ein Jahrzehnt der Verwaltungsmodernisierung. Langsam baue ich mein Team im Wahlkreis und in Berlin auf. Was mich besonders freut: Von 206 Abgeordneten sind 104 neu im Bundestag und ich freue mich, diese Perspektive in den Fraktionsvorstand einbringen und gleich Verantwortung in dem wichtigen Amt der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden zu übernehmen.
Die letzten Wochen waren geprägt von den Gesprächen zur Regierungsbildung und du warst ein Teil der Koalitionsgespräche. Welche Themen waren Dir in Deiner Arbeitsgruppe wichtig und finden sich im finalen Koalitionspapier wieder?
Ich durfte die Themen Moderner Staat und Demokratie verhandeln. Das waren spannende Diskussionen, denn wir durften den Rahmen für Reformen in Verwaltungen, Bundestagsdebatten, Wahlgesetzgebung und Planungsbeschleunigung setzen. Mir war wichtig, dass wir zu einem tatsächlichen Kulturwandel in bürokratischen Strukturen kommen und staatliche Dienstleistungen aus der NutzerInnenperspektive denken.
Die Regierung ist nun im Amt und Olaf Scholz ist nach Willy Brandt, Helmut Schmidt und Gerhard Schröder der vierte sozialdemokratische Bundeskanzler. Was sind für Dich die zentralen Themen der neuen Regierung, die jetzt schnellstmöglich angepackt werden müssen?
Das Thema Planungsbeschleunigung aus unserer Arbeitsgruppe halte ich tatsächlich für sehr entscheidend. Ein Windrad braucht bis zur Genehmigung häufig 8 Jahre und so bekommen wir keine Energiewende hin. Das gilt dann übrigens auch für schnelle Internet- oder Mobilfunkverbindungen.. Hier müssen wir schneller und vor allem pragmatischer werden. Auch der Wirtschaft stehen wir vor enormen Umbrüchen. Die richtigen Weichen für die Transformation, hin zu einer digitalen und klimaneutralen Wirtschaft, das wird wichtig in der kommenden Legislaturperiode.
Vier spannende Jahre im Bundestag mit jeder Menge Arbeit und spannenden Erlebnissen und Begegnungen liegen vor Dir. Was hast Du Dir für Deine Arbeit vorgenommen und – mal ganz ehrlich – schon Respekt vor Deiner ersten Rede im Plenum?
Für mich ist es eine große Ehre meine Heimat zu vertreten und ich empfinde viel Demut vor dieser Aufgabe. Ich möchte die Themen der Menschen aus unserer Region mit nach Berlin nehmen und mich dafür einsetzen. Vor meiner ersten Rede habe ich schon Respekt, denn es ist etwas ganz Besonderes mich im Plenarsaal für sozialdemokratische Ideen und Politik einsetzen zu dürfen.